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Neustadt/Harz OT Harztor

Bereits 1372 wird „Novenstadt“ – das heutige Neustadt – urkundlich erwähnt. Gelegen am Fuße der um 1120 erbauten Burg Hohnstein, gewährte „Novenstadt“ Bauern im Fleglerkrieg 1412 Schutz und Heimat. Der Ort vergrößerte sich damit wesentlich. So bauten die Bürger 1485 ein Rathaus und erhielten in 74 Artikeln unter anderem das Brau- und Marktrecht sowie die Gerichtsbarkeit. Noch heute kündet die um 1730 errichtete Rolandfigur von der ehemaligen Bedeutung Neustadts in der Grafschaft Hohnstein. 1525 wird Neustadt Schauplatz einer Auseinandersetzung der Bauern unter Führung Thomas Müntzers mit dem Abt des Klosters Ilfeld. Als kaiserliche Truppen im Dreißigjährigen Krieg Amt und Grafschaft Hohnstein besetzen, wird die Burg Hohnstein 1627 ein Opfer der Flammen. 1678 zerstört eine Feuersbrunst auch Neustadt innerhalb weniger Stunden bis auf drei Häuser gänzlich. Erst um 1700 erlangt der Ort die ehemaligen Rechte mit Einschränkungen wieder. Neustadt wurde Sitz von fünf Handwerksinnungen des Amtes Hohnstein. Ab 1726 brachte ein Steinkohlewerk neue Arbeitsplätze. Nach dessen Schließung 1870 entwickelte sich in Neustadt der Kur- und Fremdenverkehr, der 1885 durch ein Sanatorium neuen Aufschwung erfuhr.

Einer der drei Holzrolande

Die Gemeinde „Novenstadt“ (lat. novus „neu“) entwickelte sich, vom ursprünglich kleinen „Marktflecken“, schnell weiter, sodass der Ort im Jahre 1485 ein Rathaus bauen und eine Rolandstatue zum Zeichen der Gerichtsbarkeit errichten durfte. Im Jahre 1678 vernichtete ein Stadtbrand den ersten Roland sowie große Teile der Altstadt und auch das städtische Archiv mit den darin verwahrten Urkunden. Die überlebensgroße, besterhaltene Rolandstatue, welche 1730 erneut gestellt werden durfte, ist eine aus Eichenholz gefertigte aufrechtstehende Mann-Figur von 3,31 m Höhe. Sie hält in der linken Hand einen mit dem Stadtwappen geschmückten Wappenschild während die rechte Hand in der Geste einer Schwurhand erhoben ist. Das Gerichtsschwert – Symbol der städtischen Blutgerichtsbarkeit – steckt bei dieser Figur in der Schwertscheide. Sie steht noch heute und kann am Neustädter Ratskeller besichtigt werden.

Tipp

Lohnend ist der Besuch der denkmalgeschützten Trinkwassertalsperre Neustadt (auch oft als Nordhäuser Talsperre bezeichnet), die nur etwa sechs Kilometer vom Ort entfernt liegt. Gondelteich und separates Waldbad runden das Ganze ab. In der Nähe befindet sich der Poppenberg (601 m ü. NN.), mit dem bereits der Hochharz beginnt.